Spende des Historischen Vereins am 8. Februar 2013 rettet Kopialbuch Mariaburghausen von 1586

Bild: Scheckübergabe des Historischen Vereins Landkreis Haßberge an die Universitätsbibliothek Würzburg (von links): Klaus Kunkel und Thomas Schindler vom Historischen Verein Landkreis Haßberge, Karl Südekum und Hans-Günter Schmidt von der Universitätsbibliothek Würzburg. (Foto Universitätsbibliothek Würzburg)

Im Haßfurter Tagblatt erschien im Dezember 2012 ein Bericht unter der Überschrift „Säurefraß bedroht fränkisches Kulturgut“. Darin hatte die Universitätsbibliothek Würzburg öffentlich dazu aufgerufen, von ihr produzierte Weihnachtskarten zu kaufen. Der Erlös der Aktion ist für die Restaurierung wertvoller alter Bücher vorgesehen, die von Säurefraß und Schimmel bedroht sind. Denn der normale Etat der Bibliothek reicht bei Weitem nicht aus, um alle historischen Handschriften und Karten in der Sammlung zu retten. Unter diesen alten Büchern ist auch eine Handschrift aus den Jahren 1586 bis 1609, die Abschriften originaler Urkunden des ehemaligen Klosters Mariaburghausen aus dem fürstbischöflichen Archiv enthält.

Beim Historischen Verein Landkreis Haßberge e.V. sorgte der Zeitungsartikel sofort für Interesse und eine spontane Reaktion: Der Historische Verein warb bei seinen Mitgliedern um Spenden, um diese Handschrift aus dem ehemaligen Zisterzienserinnenkloster Mariaburghausen restaurieren zu können. Denn in diesem Buch wurden handschriftliche Kopien von Urkunden niedergeschrieben, die zum Beispiel den Landbesitz der Eigentümer dokumentierten. Häufig wurden die Kopien rechtlich beglaubigt. Ein solches Kopialbuch ist auch deshalb von herausragender historischer Bedeutung, da die dort beglaubigten Urkunden z. T. aus sehr viel früheren Jahrhunderten stammen und teilweise im Original nicht mehr vorliegen. Für die Geschichte des heutigen Landkreises Haßberge ist das Kopialbuch aus Mariaburghausen von großer Bedeutung, da das Kloster auf dem gesamten Gebiet des heutigen Landkreises Haßberge begütert war. Die Sanierung des wertvollen Buches wurde von der Universitätsbibliothek Würzburg mit 1.000 Euro veranschlagt.

Bei der Spendenaktion kamen am Ende die zur Restaurierung erforderlichen 1.000 Euro zusammen, einschließlich eines Zuschusses der Stadt Haßfurt und der Aufstockung durch den Historischen Verein Landkreis Haßberge. Klaus Kunkel, Schatzmeister des Vereins, und Zweiter Vereinsvorsitzender Thomas Schindler überreichten den Scheck im Februar an Karl Südekum, den Leiter der Universitätsbibliothek Würzburg. Dank der Spende kann diese wertvolle Handschrift nun nicht nur für die Nachwelt gesichert werden. Nach erfolgter Restaurierung wird die Universitätsbibliothek Würzburg die Handschrift auch digitalisieren und diese in ihrer virtuellen Bibliothek einstellen (http://vb.uni-wuerzburg.de/ub/index.html), wo sie der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Damit leistet die Rettung dieser Handschrift einen wertvollen Beitrag zur Erforschung der Geschichte der Region des heutigen Landkreises Haßberge.