Das Mitglied des Historischen Vereins Landkreis Haßberge, der Verein Natur und Familie (NatFam) in Burgpreppach, feierte am 9. August 2015 sein 25jähriges Jubiläum
Bild: Die Führungsriege des Vereins Natur und Familie, kurz „NatFam“ in Burgpreppach (von links): Gerda Wenzlow, Heidi Flachsenberger und Monica von Deuster.
Wenn man „NatFam“ hört, denkt man nicht unbedingt sofort an einen heimatgeschichtlichen Verein. Und doch ist „NatFam“ ein Arbeitskreis, der sich um die Heimatgeschichte in Burgpreppach verdient gemacht hat. Es ist der Heimatgeschichtliche Verein mit dem etwas anderen Namen. Gegründet wurde er am 11. März 1990 von Paul Hermann Bürgel, Monica von Deuster, Heidi Flachsenberger, Werner Frey (†), Petra Grämer, heute Petra Bürgel, Alfred Köhler, Dr. Werner Korn Naturkundemuseum Coburg), Werner Saar (†) und Gerda Wenzlow.
Dem Gründer und ersten Leiter Paul Hermann Bürgel waren Themen aus dem Bereich Naturschutz und Familie ein wichtiges Anliegen. Bei der Gründung des Vereins „Natfam“ im Jahr 1990 lagen ihm zum Beispiel der Schutz der Natur, der Umwelt, und andere soziale Anliegen am Herzen.
Neben den sozialen Anliegen hatte der Verein NatFam von Anfang an als Ziel „die geschichtliche Entwicklung des Marktes Burgpreppach mit seinen Ortsteilen [zu] dokumentieren und der Bevölkerung zugänglich [zu] machen.“ Vom 29. September bis 31. Oktober 1990 präsentierte der Verein NatFam im Schloss bereits eine erste Bilderausstellung mit dem Thema „Burgpreppach früher und heute.“ Diese Bilderausstellung brachte es auf immerhin eintausend Besucher. Nachdem der Erfolg so groß war, entschloss sich der Verein NatFam im Juni 1991 zu einer weiteren Ausstellung im Schloss mit dem Thema „Amphibien in und um Burgpreppach“ und im Oktober 1991 zu einer Ausstellung über „Burgpreppach und seine Ortsteile einst und jetzt“.
Schon im Gründungsjahr 1990 stellte die Gemeinde dem Verein NatFam Räumlichkeiten im Bauhof Burgpreppach kostenlos zur Verfügung. Dort befindet sich der Verein NatFam noch heute mit einer umfangreichen Fotosammlung und einer Naturalienausstellung aus der ehemaligen jüdischen Präparandenschule Talmud Thora. Heute unterstützen etwa 40 Mitglieder den Verein.
Bereits im November 1991 legte Paul Hermann Bürgel sein Amt nieder. Seitdem leitet Heidi Flachsenberger den Verein Natfam. In den Folgejahren wurde insbesondere die jüdische Geschichte Burgpreppachs vom Verein NatFam aufgearbeitet. Wenn jüdische Besucher nach Burgpreppach kommen, kann der Verein auf dem jüdischen Friedhof die Gräber der Vorfahren zeigen, denn alle 397 Gräber wurden fotografiert und dokumentiert. Bei einem Gang durch den Ort kann auf die ehemaligen jüdischen Häuser hingewiesen und im Ausstellungsraum im Bauhof können weitergehende Fragen anhand der Archivalien (1811–1875) beantwortet werden. Wie groß die jüdische Gemeinde Burgpreppachs war zeigt die Bevölkerungsstatistik aus dem Jahr 1806, in dem 48 jüdische, 43 evangelische und 26 katholische Familien in Burgpreppach lebten.
Mit weiteren Bilderausstellungen z. B. über „Kirchen, Burgen, Schlösser aus dem alten Landkreis Ebern“, über „Schulbilder mit Namenslisten ab 1898“ und über „Handwerker in Burgpreppach“, wurden der Bevölkerung in den Folgejahren Forschungsergebnisse des Vereins NatFam vorgestellt. Zum 300jährigen Jubiläum der Verleihung des Marktrechts an Burgpreppach veröffentlichte der Verein NatFam im Jahr 1999 das Buch „300 Jahre Markt Burgpreppach“ von Monica von Deuster, Heidi Flachsenberger und Gerda Wenzlow.
Der Historische Verein Landkreis Haßberge wünscht seinem Mitglied NatFam für die Zukunft reges Interesse an seinen Projekten von allen Seiten, und dass der Verein NatFam auch weiterhin mit seinem Engagement Menschen jeden Alters für die Entdeckung der lokalen Geschichte begeistern kann.