Historischer Verein Landkreis Haßberge e. V.

Am 14. Januar 2005 wurde der Historische Verein Landkreis Haßberge e. V. gegründet. Der Verein hat seinen Sitz in Haßfurt und ist ein korporatives Mitglied im Frankenbund.



Gelehrte und andere berühmte Menschen:






Der berühmteste Gelehrte, den das Gebiet des heutigen Landkreises Haßberge hervorgebracht hat, war Johann Müller aus Königsberg, den man Regiomontanus nannte.

Weitere berühmte Menschen waren:

Jakob Curio (1497-1572) aus Hofheim:
Geboren am 16. August 1497 in Hofheim i. Ufr. Als Sohn der Hofheimer Bürgersleute Hoffmann. Die Mutter, eine geborene Virdung, Tochter des Ratsherrn Hans Virdung aus Haßfurt, der 1457 auch Unterbürgermeister war, und Schwester des Heidelberger Universitätsprofessors und Astrologen Johann Virdung. Jakob Curio schloss 1515 in Heidelberg mit Baccalaureus ab, dann studierte er Botanik und Medizin in Ingolstadt bei Professor Fuchs. Anschließend unternahm er als Dr. med. Reisen mit seinem Onkel Johann Virdung an Fürstenhöfe und Universitäten. Ab 1550 lehrte er in Heidelberg an der Universität Medizin und Mathematik mit nachfolgendem Lehramt in Mainz und wieder Heidelberg. Er starb am 1. Juli 1572 im Alter von 75 Jahren in Heidelberg, wo er begraben ist.

Johannes Balbus (1521-1565) aus Hofheim:
Wurde 1521 in Hofheim geboren. Sein latinisierter Name „der Stotterer“ könnte auf seinen Familiennamen „Stammler“ oder „Stottele“ hindeuten. Beide Namen kommen heute noch in der Umgebung vor. Bereits mit 15 Jahren erscheint er in der Matrikel der Universität Heidelberg. Vermutlich (nicht belegbar) hatte hier Jakob Curio seinen Einfluss gehabt. Unter Bischof Melchior Zobel (1544-38) wurde der junge Dr. jur. als kündbarer Rat des Würzburger Bistums aufgenommen. Unter Bischof Friedrich von Wisberg (1558-73) wurde Johannes Balbus 1559 Kanzleiverwalter und 1562 Vizekanzler. Er starb 1565 im Alter von 44 Jahren.

Johann Virdung (1470–1538) aus Haßfurt:
Johann Virdung gelangte zu europäischer Berühmtheit in der Zeit des großen Umbruchs vom Mittelalter zur Neuzeit, in der Zeit der Reformation. Er studierte Mathematik, Medizin, Astronomie und theologie. Sein Hauptanliegen aber galt der Astrologie, die in dieser Zeit in besonders großer Blüte stand. Mehr über Johann Virdung erfahren sie in: Steinmetz, Max: Johann Virdung von Haßfurt, sein Leben und seine astrologischen Flugschriften. In Stadt Haßfurt (Hg.): Stadt Haßfurt 1235–1985. Haßfurt 1985, Seiten 185–190.

Karl Briegel, Komponist aus Königsberg.

Theodor Morung (1440-1507) aus Haßfurt:
Theodor Morung wurde Kanonikus bei St. Stephan in Bamberg und im Neumünster zu Würzburg, Domherr zu Freising, Dompfarrer zu Würzburg und 1483 Genralvikar in Bamberg. Weil er als Verfasser einer Schmähschrift gegen den Markgrafen Albrecht Achilles von Brandenburg-Kulmbach über dessen „Pfaffensteuer“ galt, saß Theodor Morung vom 27.08.1489 bis zum 20.03.1498 im Gefängnis. Nach seiner Befreiung bekam er als Entschädigung die Pfarrei Hof, lebte aber in Würzburg, wo er etwa 1507 starb. Von 1501 bis 1503, vielleicht bis 1506 lebte er in Rom als Scriptor der päpstlichen Kanzlei. Er erwirkte dort bei mehreren Kardinälen einen Ablassbrief für die Marien- oder Ritterkapelle in Haßfurt, der am 16.07.1506 ausgefertigt ist

Johann Peter Wagner(1730–1809): aus Obertheres:
Johann Peter Wagner (Obertheres 26.02.1730 – 07.01.1809 Würzburg), fürstbischöflicher Hofbildhauer in Würzburg, der auch „Puttenvater“ genannt wurde, hat eine ganze Landschaft, nämlich Unterfranken, mit seiner Kunst geprägt. Er schuf ca. 120 Kirchenausstattungen. Sein Stil war geprägt von Klarheit, Übersichtlichkeit. Mehr über Johann Peter Wagner erfahren sie in: Trenschel, Hans-Peter: Zur Tätigkeit des Würzburger Hofbildhauers Johann Peter Wagner in der Ritterkapelle Haßfurt. In Stadt Haßfurt (Hg.): Stadt Haßfurt 1235–1985. Haßfurt 1985, Seiten 89–97.

Weitere berühmte Menschen, die in unserem Gebiet Spuren hinterließen, waren:

Friedrich Rückert aus Schweinfurt.

Johannes Ambundi (um 1350-1424) aus Rostock:
Dr. Johannes Ambundi, Oberpfarrer in Haßfurt von 1405 bis 1416, zuletzt Erzbischof in Riga, gründete 1406 gemeinsam mit Ritter Dietrich Fuchs zu Wallburg die „fraternitas ac congregatio tam clericorum tam laicorum utriusque sexus“, d. h. „Bruderschaft für Geistliche und Laien beiderlei Geschlechts“. Er starb am 16. Juni 1424 im erzbischöflichen Schloss in Ronneburg. Er wurde im Dom zu Riga beerdigt. Mehr über Johannes Ambundi erfahren sie in: Soder, Erik: Dr. Johannes Ambundi, Haßfurter Oberpfarrer, Kirchenreformer und Erzbischof. In Stadt Haßfurt (Hg.): Stadt Haßfurt 1235–1985. Haßfurt 1985, Seiten 177–183.


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