Historischer Verein Landkreis Haßberge e. V.
Am 14. Januar 2005 wurde der Historische Verein Landkreis Haßberge e. V. gegründet. Der Verein hat seinen Sitz in Haßfurt und ist ein korporatives Mitglied im Frankenbund.
Veröffentlichungen
Im Mai 1909, vor 100 Jahren, wurde die erste zentrale Wasserleitung Haßfurts in Betrieb genommen.
Über Jahrhunderte hinweg versorgten zuvor städtische Brunnen, Hausbrunnen und Flurbrunnen die Stadt
Haßfurt und ihr Umfeld mit Wasser. Das waren harte Zeiten, in denen das Wasser nicht zur Hausfrau kam,
sondern die Hausfrau zum Wasser, d. h. zum Brunnen, kommen musste. Wasser brauchten aber nicht nur die
Bewohner, sondern vor allem auch das Vieh, das in beachtlicher Zahl in der Stadt gehalten wurde. Auch
bei Bränden musste schnell reichlich Wasser zur Verfügung stehen. Deshalb wurde Ende des 16. Jahrhunderts
eine Wasserleitung vom Quellen am Goldberg zum Marktplatzbrunnen, der als Wasserspeicher diente, gelegt.
Diese Leitung lief bis ins 20. Jahrhundert. Im Gegensatz zum Quellwasser bestand beim Brunnenwasser immer
die Möglichkeit einer Verunreinigung durch Mist- und Abortgruben, die die Gesundheit der Einwohner bedrohte.
Dr. Volker Grumbach erzählt, wo und wie viele Brunnen es in Haßfurt gab, wie diese gebaut und gepflegt wurden.
In einem zweiten Teil berichtet Dr. Volker Grumbach über den Bau der modernen Wasserleitung, die am 15. Mai 1909
in Betrieb ging. Die von Dr. Volker Grumbach in langjähriger Arbeit recherchierten Informationen über die Jahrhunderte
lange Nutzung der Brunnen und den Bau der Wasserleitung sind nicht nur für Haßfurts Geschichte interessant, sondern
auch von allgemeinem Interesse, da detaillierte Angaben über Gebrauchsbrunnen (Zieh und Pumpbrunnen) und Wasserleitung
einer Kleinstadt vom 15. bis zum 19. Jahrhundert in der Literatur nur spärlich zu finden sind.
Bei dem Buch handelt es sich um die Biographie eines mittelständischen fränkischen Unternehmers aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Nikolaus Mölter wurde am 16. September 1862 in Zeil am Main geboren, wo sein Vater Michael 1858 eine Lumpensortieranstalt mit Lumpenhandel und 1861 eine Bandweberei gegründet hatte.
1879 trat Nikolaus mölter in das väterliche Geschäft ein, machte sich aber schon sechs Jahre später in Haßfurt selbständig. Er begann ebenfalls mit Lumpensortierung und -handel, später kam die Weiterverarbeitung der Lumpen in eigener Regie in einer Kunstwollfabrik, einer Rohpappenfabrik und einer Färberei hinzu. So wurde aus einem Einmannbetrieb ein "Imperium" mit zwei Werken in Haßfurt, sowie Werken in Zeil am Main, Kronach und Schwarzenbach. Nikolaus Mölter arbeitete nicht nur am Aufstieg seiner Firma, sondern widmete sich auch seiner großen Familie und seinem Hobby, der "Poesie". Am 28. Juli 1945 ist Nikolaus Mölter verstorben. Das Buch enthält neben der Biographie Mölters auch dessen Gedichte, sowie eine detaillierte Beschreibung des heutigen Marienfensters in der Ritterkapelle Haßfurt, dessen Beschaffung 1948/49 er durch sein Testament wesentlich gefördert hatte.
Das Buch setzt sich aus drei Teilen zusammen.
Der erste Teil befasst sich mit Haßfurts erstem Krankenhaus, das 1848 eröffnet wurde.
Über Seuchen, die unter der Haßfurter Bevölkerung wüteten, vor allem über die Pest, berichtet der zweite Teil. Wie die Bewohner Haßfurts und die Verwaltung bzw. Regierung auf diese Heimsuchungen
reagierten in einer Zeit, in der deren Ursache noch nicht bekannt war, welche Vorsichtsmaßnahmen getroffen wurden, mit welchen Mitteln die Bevölkerung dagegen ankämpfte und was die Seuchen unter
der Bevölkerung Haßfurts anrichteten, wird anhand von umfangreich vorhandenem Archivmaterial dargestellt. Da auch Bäcker, Metzger etc. an der Seuche starben, drohten der Stadt Versorgungsengpässe.
Im dritten Teil wird am Beispiel des Amtsstädtchens Haßfurt die Entwicklung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung vom 16. Jahrhundert bis Mitte 2013 dargestellt. Bader und Wundärzte wurden
allmählich durch Ärzte abgelöst, Bader, Zahntechniker oder Dentisten durch Zahnärzte ersetzt. Seit dem 16. Jahrhundert sind Apotheker in Haßfurt tätig. Fachärzte ließen sich in Haßfurt erst nach
dem Zweiten Weltkrieg nieder. Seitdem kam es zu einer sehr starken Zunahme von Ärzten, Fachärzten und Apotheken.
Das Buch setzt sich aus drei Teilen zusammen.
Der erzählerische Teil I beschreibt die Ur- und Frühgeschichte bis zur Erstnennung des Ortes und füllt auch die Lücke von der
ersten urkundlichen Erwähnung Humprechtshausens 814 n. Chr. bis ins 13. Jahrhundert, für die keine Archivalien vorliegen.
Teil II besteht aus der strukturierten Aufbereitung der historischen Fakten und zeigt, welches Wissen über Humprechtshausen aus den 12 Jahrhunderten in den Archiven erhalten geblieben ist.
Teil III ist ein Häuserbuch, angelegt als detaillierte Aufarbeitung der letzten 250 Jahre, und eine wahre Fundgrube für Familienforscher.
Buchbestellungen bitte direkt in Humprechtshausen unter der E-Mail-Adresse richard.wagenhaeuser(at)gmx.de.
Am 24. März 2016 jährt sich zum 400. Mal der Tag, an dem Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn dem Haßfurter Spital eine Ordnung gab.
Dies wurde zum Anlass genommen sich mit der Entstehung des Spitals und seiner Entwicklung im Laufe der Jahrhunderte zu beschäftigen.
Wie lebte es sich im Haßfurter Spital?
Unter welchen Voraussetzungen wurde man aufgenommen?
Wie war die Unterbringung, die Verpflegung, der Tagesablauf, die Betreuung oder die Hausordnung im Laufe der Jahrhunderte.
Wie finanzierte sich das Spital. Dieses und vieles mehr erfährt man in den einzelnen Kapiteln. Das 1434 in einem einfachen Gebäude an gleicher
Stelle gegründete Spital wurde 1597 unter Fürstbischof Julius Echter neu erbaut. Die Spitalkapelle aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts
enthält ein Kleinod in ihren Mauern:
einen kleinen spätgotischen Flügelaltar. 550 Jahre erfüllte das Bürgerspital seinen Zweck, eine Bleibe für alte arbeitsunfähige und arme
Mitbürger zu sein - eine lange Zeit, in der sich vieles änderte, mal zum Schlechteren, mal zum Besseren.
Ortsnamen sind Leitfossilien der Besiedlungsgeschichte eines bestimmten Raumes.
Der Untersuchungsbereich der Doktorarbeit umfasst das Regnitz- und Obermaingebiet und strahlt in den Raum Unterfranken aus.
Es werden die ältesten Ortsnamentypen von den Germanen bis zur Merowingerzeit im späten 7. Jahrhundert untersucht. Die Arbeit hat als
sprachwissenschaftliches Grundlagenwerk eine große überörtliche Bedeutung. Die sprachwissenschaftlichen Ergebnisse werden mit
historischen und archäologischen Erkenntnissen verknüpft. Verbreitung, Einfluss und Datierung werden dadurch begreiflich und sind ein
Baustein zum Erfassen landes- und siedlungsgeschichtlicher Prozesse.
Sandsteine haben über lange Zeit die südlichen Haßberge, den nördlichen Steigerwald und das dazwischen liegende Maintal geprägt. Sie wurden hier abgebaut und verarbeitet.
Sie waren Baumaterial und Ausgangsmaterial für die prachtvolle äußere und innere Gestaltung von Bauwerken sowie für Bildhauerarbeiten. Eine Vielzahl
von Gebäuden, Brunnen und Denkmälern in der Region und in ganz Deutschland sind Zeugen dieser Zeit. In großen Mengen gefertigt wurden weiterhin Schleifsteine und
Schleifwalzen. Sie gingen an Kunden bis in Übersee. Schleifsteine und Schleifwalzen werden heute nicht mehr gefertigt, Werksteine dagegen immer noch, wenn auch in
deutlich geringerem Umfang. Sie werden für die Restaurierung und Rekonstruktion historischer Bauwerke sowie für neue Fassaden, Innenraumgestaltungen und Außenanlagen
verwendet.
Ziel dieses Buches ist es, den Aufstieg des Sandstein-Gewerbes in der Region Ebelsbach-Eltmann-Sand-Zeil zu einer deutschlandweit tätigen Sandstein-Industrie
zu beschreiben. Da dieser Aufstieg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann und die Blütezeit dieser Industrie um 1900 lag, werden die Gewinnung, Bearbeitung und
Verwendung des Sandsteins vor allem aus der Sicht um 1900 dargestellt.
In dem unkommentierten Quellenband wurden die Akten des Malefizamts für das ehemalige Hochstift Bamberg ausgewertet, die im Staatsarchiv Bamberg (StABa, Rep. B 68) aufbewahrt werden.
Berücksichtigt wurden dabei alle Einträge, die sich auf das ehemalige Bambergische Oberamt Zeil im 18. Jahrhundert beziehen.
Das Oberamt Zeil wurde durch Zusammenziehung der beiden bambergischen Ämter Ebersberg und Schmachtenberg gebildet, und umfasst die Orte Bischofsheim, Knetzgau, Sand, Schmachtenberg, Staffelbach,
Steinbach, Zell, Zeil und Ziegelanger. Die erfassten Straftaten reichen vom einfachen Diebstahl bis zum heimtückischen Mord und wurden nach Orten aufgelistet. Um die Fülle des Materials besser aufzuschließen,
wurde ein Verzeichnis der aktenkundigen Malefizfälle angelegt. Eine weitere Orientierungshilfe bieten das Personenregister und das Ortsregister. Ein Glossar soll das Verständnis erleichtern.
Ein Verzeichnis der Fürstbischöfe, Amtmänner, Kastner, Vögte und Amtsschultheißen rundet die Hintergrundinformation ab.
Quellenbücher erlauben einen ungefilterten Blick auf die schriftlichen Zeugnisse unserer Vorfahren und sind daher wichtige Fundgruben unserer Geschichte. Sie geben darüber hinaus auch
dann noch von früher Gesehehenem Zeugnis, wenn der Verlust der Originalurkunden zu beklagen ist.
Der Landkreis Haßberge ist eine reizvolle historische Kulturlandschaft, in der sich auf engem Raum viele Zeugnisse der Vergangenheit erhalten haben. Einige der berühmtesten Baumeister,
Steinmetze, Zimmerer, Bildhauer und Maler Frankens haben hier ihre Spuren hinterlassen: zum Beispiel Tilmann Riemenschneider, Balthasar Neumann, Joseph Greissing, Johann Peter Herrlein,
Johann Peter Wagner und Jörg Hoffmann. Malerische Mühlen, Burgruinen, Schlösser, uralte Kapellen und Rokokokirchen, historische Fachwerkhäuser, öffentliche Gebäude und Zweckbauten aus allen
Epochen wecken die Neugierde und laden ein, erkundet zu werden.
Der Kunst- und Kulturführer weist den Weg zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Kostbarkeiten der Städte, Märkte und Gemeinden des Landkreises Haßberge; er erklärt historische
Zusammenhänge und lenkt den Blick auf architektonische Besonderheiten. Entstanden ist ein wertvolles Nachschlagewerk, das den kultur- und geschichtsinteressierten Bürgerinnen und Bürgern
sowie auch allen Gästen des Landkreises Haßberge lesenswerte Informationen bietet.
In dem unkommentierten Quellenband wurden die Akten des ehemaligen Hochstifts Bamberg ausgewertet, die im Staatsarchiv Bamberg aufbewahrt werden (StABa, Rep. A231/VIa, B22d, B26, B53, B66, B67, B68, bzw.
Neuverzeichnete Akten). Berücksichtigt wurden dabei alle Einträge, die sich auf die Stadt Zeil und die heutigen Stadtteile beziehen. Wegen der Fülle des Materials beschränkt sich die vorliegende Arbeit auf
Ereignisse und Begebenheiten des 18. Jahrhunderts.
Die zweite Quellenedition des Archivforschers Alois Umlauf ermöglicht einen ungetrübten Einblick in die zeitgenössischen Originalunterlagen und bildet so eine Grundlage für eigene Erkenntnisse.
Auch wer den Menschen etwas näherkommen und über ihre Lebensumstände im 18. Jahrhundert mehr erfahren will, dem bieten die zeitgenössischen Quellen des vorliegenden Buches detaillierte Original-Informationen.
Diese bestehen aus Briefen, Akten, Beschlüssen, Handwerksordnungen. Das Buch ist thematisch gegliedert von A wie Armenfürsorge über H wie Handel, Handwerk und Hochgericht bis W wie Weinanbau,
der gerade in der Umgebung von Zeil seit Jahrhunderten eine große Rolle spielte.
Quellenbücher erlauben einen ungefilterten Blick auf die schriftlichen Zeugnisse unserer Vorfahren und sind daher wichtige Fundgruben unserer Geschichte. Sie geben darüber hinaus auch
dann noch von früher Gesehehenem Zeugnis, wenn der Verlust der Originalurkunden zu beklagen ist.
Die ältere Forschung propagierte im Regnitz-, Volkfeld- und Grabfeldgau, zu dem auch der Haßgau als Untergau des Grabfeldgaus gehörte, eine großräumige slawische Landnahme.
Aus den Quellen lässt sich jedoch nirgendwo auf eine geschlossene slawische Bevölkerung schließen. So lässt sich z. B. ein von der älteren Forschung postulierter slawischer Kleingau
bei Knetzgau durch den Ortsnamenbefund in keiner Weise stützen. Vielmehr kann in dem vom Stamm der Ostfranken besiedelten Untersuchungsgebiet (das in etwa die heutigen Landkreise
Bamberg, Forchheim, Haßberge, Lichtenfels, Kronach, Kulmbach und Bayreuth umfasst) durch die historische Überlieferung und die ortsnamenkundliche Beweisführung eine Ansiedlung von
Slawen nur in einzelnen Orten nachgewiesen werden. Der vorliegende Band setzt sich mit den Orts- und Wüstungsnamen unter dem Aspekt der slawischen Besiedelung sprachwissenschaftlich
auseinander und erhellt den Anteil der slawischen Bevölkerung an den frühmittelalterlichen Siedlungsvorgängen in Franken.
Das 19. Jahrhundert war geprägt durch den Wandel von Handel und Gewerbe. Deutschland erlebte insbesondere zwischen dem Ende des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 und dem
Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 eine wirtschaftliche Blütezeit. Hinter der Entwicklung standen Fabrikanten, Bankiers und Großhändler. Es entstand ein Personenkreis, der
einerseits einflussreich und wohlhabend, andererseits aber in die damalige Gesellschaftsstruktur nicht einzuordnen war.
Mit der Verleihung des Ehrentitels "Kommerzienrat” wurde für die bedeutendsten Fabrikanten, Bankiers und Großhändler das Problem der Einordnung in die Gesellschaftsstruktur gelöst:
Der "Rat" brachte sie in die Nähe der hohen Bürokratie, sie wurden aus der Masse herausgehoben, sie wurden Mitglieder einer "Elite".
In Bayern wurde der "Kommerzienrat" an insgesamt 1.850 Personen verliehen. Fünf von ihnen - Michael Ankenbrand, Wilhelm Eitzenberger, Valentin Kleinhenz, Hans Vetter und Johann
Zech - hatten einen Bezug zu Eltmann. Ihr Leben und Wirken werden in diesem Buch beschrieben.
Für Franken und insbesondere das Gebiet des heutigen Landkreises Haßberge war das Jahr 1796 ein Schicksalsjahr. In diesem Jahr wälzte sich ein französisches Heer wie ein
gefräßiger Lindwurm durch Franken und den Landkreis Haßberge auf dem Weg Richtung Wien. Österreich lag mit Frankreich im Krieg. Der Durchzug war für die Bewohner
des Landkreises Haßberge katastrophal, denn etliche Häuser und Scheunen gingen in Flammen auf, ihr sauer Erspartes, ihr Hab und Gut und ihre Vorräte wurden geraubt,
ihre Frauen und Töchter missbraucht. Dazu schleppte die französische Armee eine verheerende Viehseuche ein.
Vom 24. bis 31. Juli 1796 bis war ganze Maintal voller Soldaten, Wagen, Pferde, Kanonen, kurz: ein riesiges Heerlager. Bei dem französischen Heer handelte es
sich um die Sambre-Maas-Armee unter dem Oberbefehl des Generals Jean-Baptiste Jourdan.
Wien wurde von der französischen Armee nicht erreicht. Das Heer zog vom Niederrhein über Frankfurt, Würzburg, Schweinfurt, Bamberg, Forchheim bis nach Amberg,
wo es nach einer Niederlage wieder in die Ausgangsstellung am Niederrhein zurückkehren musste. Auf dem Rückweg nahm die Armee den gleichen Weg, wie sie gekommen war.
Sie zog also zweimal durch das Gebiet des heutigen Landkreises Haßberge. Das insgesamt nur zwei monatliche französischen Gastspiel hatte Folgen. Um die entstandenen
Kosten zu decken, mussten die Gemeinden sich verschulden, hatten noch jahrzehntelang daran abzubezahlen oder mussten ihren Besitz wie Wald, Grundbesitz oder Gebäude
veräußern. Etliche Familien brachte der Durchmarsch an den Bettelstab. Am Schlimmsten litten die Ortschaften im Main-, Nassach- und Baunachgebiet.
Das Lexikon der Bauhandwerker besteht aus der umfangreichen Handwerkersammlung von Heinrich Weisel, erweitert durch Volker Rößner, auf Grundlage
dessen baugeschichtlichen Forschungen und Kenntnissen. Erfasst sind Steinhauer, Maurer, Zimmerer, Stuckatoren, Tüncher, Bildhauer, einige Orgelbauer
und Turmuhrmacher. Die Handwerker sind alphabetisch nach ihren Familiennamen geordnet, von Abitabele bis Zwick. Das Lexikon nennt deren Beruf, enthält
Daten zu Leben und Familie, zur Ausbildung und beschreibt deren Tätigkeiten und Werke, einschließlich Quellenhinweisen. Aufgenommen sind einerseits Handwerker,
die von auswärts, vor allem aus Tirol, als Zuwanderer kamen, hier arbeiteten und sich zum Teil niederließen, andererseits natürlich Handwerker, die hier
geboren wurden und hier starben. Zudem auch einige Handwerker, die aus der Region kamen, ihre Heimat verließen, um anderswo tätig zu werden. Zuletzt auch
diejenigen, die nur kurze Zeit hier arbeiteten, etwa Gesellen auf Wanderschaft oder Lehrlinge, die hier ausgebildet wurden.
Die Architektur Frankens, und damit auch das hier behandelte Gebiet, das sich in etwa mit dem ehemaligen Ritterkanton Baunach deckt, ist von einer Vielzahl
an Gebäuden geprägt, die in der Zeit zwischen dem Ende des Dreißigjährigen Kriegs und dem frühen 19. Jahrhundert entstanden, also im weitesten Sinn in der
Epoche des Barock. Diesen Zeitraum etwa versucht das Lexikon abzudecken.
Ergänzt wird das Lexikon der Bauhandwerker durch ein umfangreiches Quellen- und Literaturverzeichnis.
Für die Geschichte des Raumes, dem der heutige Landkreis Haßberge angehört, dessen Erforschung sich der Historische Verein Landkreis Haßberge e. V. seit 2005 zur
Aufgabe gemacht hat, sind die Lehenbücher (LB) des Hochstifts Würzburg wichtige Quellen. Hermann Hoffmann veröffentlichte 1972 das älteste Lehenbuch des Hochstifts Würzburg
(QFW Band 25), das die Lehenvergabe der Fürstbischöfe Andreas von Gundelfingen, reg. 1303–1313, Gottfried III. von Hohenlohe, reg. 1317–1322, Wolfram von Grumbach, reg. 1322–1333,
Hermann II. von Lichtenberg, reg. 1333–1335, und Otto II. von Wolfskeel, reg. 1335–1345, enthält. 1982 folgte die Veröffentlichung des LB des Fürstbischofs Albrecht von Hohenlohe,
reg. 1345–1372 (QFW Band 33). Dann klafft eine Lücke für die Jahre 1373–1400, da das LB des Fürstbischofs Gerhard von Schwarzburg noch nicht transkribiert war. Vom Lehrstuhl für Fränkische
Landesgeschichte wurden die Lehenbücher des Johann I. von Egloffstein, reg. 1400–1411, Johann III. von Grumbach, reg. 1455–1466, und Lorenz von Bibra, reg. 1495–1519, transkribiert.
Das Lehenbuch des Gerhard von Schwarzburg schließt die Lücke der Jahre 1373–1400. Es enthält hinter dem transkribierten Text des Lehenbuches ein ausführliches Personenregister, Ortsregister, Flurnamenregister und Sachregister.
Eltmann war im 19. Jahrhundert die "kleine Bierstadt am Main", die "Brauereidichte" dort war mehr als doppelt so hoch wie in der umliegenden Region. Ab Ende des 19. Jahrhunderts ging die Zahl der Eltmanner Brauereien stetig zurück und heute gibt es nur noch im Stadtteil Eschenbach eine Brauerei. Das Buch beschäftigt sich mit dieser rund 250-jährigen Geschichte. Beschrieben werden das Entstehen, die Blütezeit und der Niedergang der Brauerei-"Landschaft". Dabei werden die Lebensläufe der Brauereien in der Eltmanner Kernstadt detailliert, die der Brauereien in den Stadtteilen weniger detailliert dargestellt.
Hellingen bei Königsberg feiert im Jahr 2024 das 1200jährige Jubiläum seiner urkundlichen Erstnennung. Anlässlich dieser Jubiläumsfeier verfasste Wolfgang Jäger eine Chronik und beschreibt den Ort von seinen Anfängen bis zum 20. Jahrhundert. Hellingen war ein sogenanntes Ganerbendorf. Es gehörte zu den elf Ganerbendörfern Altershausen, Hellingen, Holzhausen, Junkersdorf, Kleinmünster, Oberhohenried, Römershofen, Rügheim, Sylbach, Uchenhofen und Unfinden, in denen sich unter anderem die beiden Territorialmächte, das Herzogtum Sachsen und das Hochstift Würzburg, über Jahrhunderte die Herrschaft teilten. Neben den Dorfherren, Lehenherren und Zehntherren, wird die Entwicklung der weltlichen und kirchlichen Gemeinde beschrieben, wobei der bekannte Autor Dr. Norbert Kandler den Part Hellingens im kirchlichen Umfeld bis zur lutherischen Reform übernommen hat. Die Entwicklung der Schule von Hellingen ist ebenso beschrieben, wie die Hellinger Flur und zwei bedeutende bürgerliche Familien des Orts, Sellner und Stubenrauch. Nicht vergessen wurde die Edelfreie Familie im 12. Jahrhundert, die sich nach Hellingen benannte, sowie Eleonore von Volgstädt (*1672-1726†) geb. Fuchs von Bimbach zu Burgpreppach, Witwe des Heinrich Ernst von Volgstädt, von 1690 bis 1712† Besitzer des Ritterguts Stöckach. Sie verbrachte ihren Lebensabend in Hellingen und fand dort in der Kirche auch ihre letzte Ruhestätte. Neben dieser nahezu unbekannten Adelsfamilie von Volgstädt werden auch die Grafen von Coudenhove dem Vergessen entrissen und erhalten ihren Platz in der Geschichte von Hellingen.
Beide Autoren werfen ein Schlaglicht auf die Vorgänge, die zur Öffnung des Grenzüberganges zwischen Allertshausen (Bundesrepublik Deutschland) und Hellingen (Deutsche Demokratische Republik) im Norden des Landkreises Haßberge und im Süden des Landkreises Hildburghausen geführt haben, als vormals verantwortliche Akteure in der Staatsverwaltung und regionalen Kommunalpolitik lebensnah, realitätsbezogen und quellengestützt. Mit dieser Publikation will der Historische Verein Landkreis Haßberge e. V. dazu beitragen, die jüngere Geschichte unserer Heimat – eingebunden in die jahrzehntelange Teilung und gelungene, friedliche Wiedervereinigung Deutschlands 1989/90 – wachzuhalten und sie auch künftigen Generationen seriös und kompetent zu überliefern.
Die von Thomas Schindler vorgestellten „Zeitreisen“ führen uns in die vor den großen territorialen Umgestaltungen der napoleonischen Zeit liegende Epoche, die den Zeitraum vom Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) bis zur Säkularisation (1803) umfasst. Die politische Landschaft unserer Heimat war zu dieser Zeit durch eine große Zersplitterung in verschiedenste Herrschaftsgebiete gekennzeichnet, so dass schon der Besuch eines in unmittelbarer Nähe gelegenen Nachbarortes mit dem Übertreten einer „Staatsgrenze“ verbunden sein konnte. Manche Dörfer waren selbst noch unter mehreren Herrschaften, den sogenannten Ganerben, aufgeteilt. In den einzelnen Aufsätzen begegnen uns Personen, die sich in den dargestellten Situationen ihres Lebens auf eine mehr oder weniger weite Reise zu begeben hatten – sei es, daß diese aus Not, auf obrigkeitlichen Befehl oder gar Zwang, aus beruflichen Gründen oder scheinbar zum Vergnügen unternommen wurde. Die Protagonisten entstammen zudem den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Schichten der damaligen Bevölkerung, so daß der Leser sowohl Einblicke in das Leben der „einfachen Leute“ als auch in das adeliger Kreise erhält.
In dem Heft, das der Historische Verein Landkreis Haßberge in Zusammenarbeit mit der Kreisheimatpflege des Landkreises Coburg herausgegeben hat,
schildert Dr. Volker Rößner, ein ausgewiesener Experte für Schlossbauten des 18. Jahrhunderts, die Baugeschichte des Schlosses Heilgersdorf und
seine kunsthistorischen Vorbilder. Die Baugeschichte des Schlosses war bisher rätselhaft, widersprüchlich und so gut wie unbekannt. Dr. Volker Rößner
hat das Rätsel um Schloss Heilgersdorf gelöst und den Bau, unter anderem Dank dendrochronologischer Untersuchungen und der Wiederentdeckung von Archivalien
der Adelsfamilie von Lichtenstein, auf 1717-1720 datiert. Auch die ausführenden Handwerker werden beschrieben, allen voran der Seßlacher Maurer- und
Steinhauermeister Johann Georg Salb, der einheimische Zimmermeister Hans Engelhardt und der Coburger Bildhauer Johann Christoph Hemmer. Im Heft werden
auch die Familienverhältnisse der Herren von Lichtenstein im 18. Jahrhundert beleuchtet. Zudem wird die Bedeutung von Schloss Heilgersdorf innerhalb der
zahlreichen Schlossbauten des 18. Jahrhunderts im ehemaligen Ritterkanton Baunach herausgearbeitet.
In dem Heft schildert Dr. Volker Rößner, ein ausgewiesener Experte für Schlossbauten des 18. Jahrhunderts,
die Baugeschichte des Schlosses Burgpreppach, einer barocken Wasserburg. Er informiert über dessen Innenausbau,
den Architekten, sowie die Bauherren.
In dem Heft schildert Dr. Volker Rößner, ein ausgewiesener Experte für Schlossbauten des 18. Jahrhunderts,
die Baugeschichte des Schlosses Birkenfeld und dessen Vorgängeranlage. Er informiert über den Innenausbau,
den Architekten, sowie die Bauherren.
Dipl.-Ing. Alois Umlauf, Jahrgang 1938, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der archivalischen Erforschung und Aufarbeitung der Geschichte
seiner Heimatstadt Zeil a. Main. Zahlreiche Veröffentlichungen von ihm zu diesem Thema sind bereits erschienen.
In der vorliegenden Arbeit beschäftigt er sich mit der Geschichte des Weinbaus in Zeil und besonders mit den Aufzeichnungen über die
von Stauffenbergischen Weinberge in Zeil/Schmachtenberg im 18. und 19. Jahrhundert aus dem Staatsarchiv in Bamberg.
Diese Aufzeichnungen zeigen ein realistisches Bild der Bewirtschaftung und Bearbeitung der Weinberge, Auswahl der Sorten, über
Krankheiten und Schädlinge, Qualität und Quantität der Ernte als Folge der Wetterbedingungen, sowie Verkauf und Vermarktung.
Am 18. August 1919 starb Georg Horn in Lindenau bei Dresden. Geboren wurde er am 30. August 1841 im Steigerwalddorf Fabrikschleichach im heutigen Landkreis Haßberge. Sein
beruflicher Lebensweg als Arbeiter in der Glasindustrie war durch den Geburtsort vorgegeben, führte ihn aber bald auch in andere Teile Deutschlands. Im Dresdener Raum engagierte er
sich für die Interessen der Glasarbeiter als Gewerkschafter, Kommunal- und Landespolitiker. Für sein politisches Engagement verbrachte er 18 Monate im Zwickauer Gefängnis. Als
Abgeordneter der sozialdemokratischen Fraktion im Sächsischen Landtag und später im Deutschen Reichstag genoss er über einen Zeitraum von mehr als 23 Jahren, zunächst als Vertreter
der SPD, ab 1917 der USPD, das Vertrauen seiner Wähler.
Georg Horns 100. Todestag fällt fast auf den Tag genau mit dem 100. Jubiläum der Gründung der ersten deutschen Demokratie zusammen (Weimarer Verfassung, 11. August 1919), für
deren Entstehung er durch seinen politischen Einsatz und seine parlamentarische Arbeit beigetragen hat.
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Letzte Änderung: 21.03.2024